Extremsportler Guido Kunze aus Mühlhausen stellt sich seit Mitte der 90-er Jahre immer wieder neuen sportlichen Herausforderungen. Im Sommer hat der der 57-Jährige einen Weltrekord in der Mongolei aufgestellt.
MDR THÜRINGEN JOURNAL Mo 17.10.2022 19:00Uhr 02:29 min
Link zum TV-Bericht: https://www.mdr.de/video/mdr-videos/f/video-664952.html
Vor dem Start: Feuer und Flamme
Der Empfang von Guido Kunze und seiner Familie in Ulaanbaatar, der mongolischen Hauptstadt, war überaus herzlich. Alle sind Feuer und Flamme für das Projekt, mit der Durchquerung der Mongolei – über 2500 Kilometer von der russischen bis zur chinesischen Grenze – ins Guinness-Buch der Rekorde zu kommen. Dementsprechend ist die Unterstützung fast schon grenzenlos. Eine letzte komfortable Nacht im Kempinski-Hotel täuschte aber nicht darüber hinweg, was die nächsten Tage auf dem Programm steht. Kaum Schlaf und ewig lange, anstrengende Tage. Mit zwei Transportern und einem Reisebus brach die 13-köpfige Crew schließlich Richtung russischer Grenze auf – 1500 Kilometer auf teils extrem ruppigen Straßen. Punkt 17 Uhr brach Guido schließlich am 4. August zu seinem Mongolei-Abenteuer auf. Unter den begeisterten Blicken von gut gelaunten Grenzbeamten. Und das bestätigte das, was Guido schon auf der Anfahrt erlebt hat – unter anderem bei einem Besuch von Nomaden in einer Jurte und bei einer Farmer-Familie: die Herzlichkeit und Gastfreundschaft hier kennt keine Grenzen.
Tag 1: Es läuft gut. Eigentlich
Guido ist froh, dass es endlich losgeht. Zwar erwischt ihn gleich zu Beginn einer der berüchtigten heftigen Regenschauer des mongolischen Sommers – doch ansonsten läuft es wie geschmiert. Es wird extrem windig – aber es bläst von hinten und das verleiht Guido die ersten Stunden ordentlich Schub. Doch in der Nacht dreht der Wind, was die Durchschnittsgeschwindigkeit ordentlich wieder drückt. Aber Guido kämpft sich mit all seiner Routine durch. Fährt so präzise wie ein Uhrwerk und macht seine regelmäßigen und kurzen Pausen wie geplant. Die erste Nacht fährt er komplett durch – und als es wieder hell wird kann er die atemberaubende Weite der Landschaft genießen. Bei der Mittagspause kommt er sogar in Kontakt mit einer mongolischen Tradition. Eine Frau segnet seine Reifen mit Milch. Jetzt kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Doch am späten Nachmittag kommt die erste Hiobsbotschaft. Guido hat Magen-Darm-Probleme. Muss sich heftig übergeben. Nach knapp 30 Stunden und 606 Kilometern steigt er entkräftet vom Rad. „Ich fahr heute keinen Meter mehr“, sagt er, bevor er direkt ins Bett fällt. Wie es morgen weitergeht? Das weiß im Moment noch niemand.
Tag 2: Fast schon ein Ruhetag
Am Morgen von Tag zwei die Erleichterung: Guidos Magen hat sich über Nacht erholt. Zumindest so, dass er sein Projekt Mongolei-Weltrekord fortsetzen konnte. Zwar kann er noch nicht wirklich viel essen, aber das, was er zu sich nimmt, bleibt wenigstens drin. Nach dem Höllenritt von 600 Kilometern am Stück gönnte er sich fast so etwas wie einen Ruhetag. Allerdings ging’s das erste Mal in die Berge. Landschaftliche Abwechslung einerseits. Kräftezehrend andererseits. Aber Guido weiß mit Krisen umzugehen. „Nur“ rund 200 Kilometer, immerhin sieben Stunden Schlaf und wieder früh ins Bett war seine Strategie um durchzuhalten. Auch weil morgen die Berge länger und steiler werden. Und er dankbar sein wird, mit dem Ghost Lector ein Mountainbike als Gefährt gewählt zu haben.
Tag 3: Im Gravel-Fieber
Eigentlich sind die Straßen in der Mongolei bislang besser als gedacht. Aber sobald es bergauf geht, hört hier der Asphalt auf. Loser Schotter mit üblen Schlaglöchern – teilweise so steil, dass Autofahrer vermeiden müssen anzuhalten. Wieder anzufahren wäre an vielen Stellen schlicht unmöglich. Guido hat da schon das bessere Gefährt. Federgabel und Shimanos neue XTR mit bergtauglicher Übersetzung lassen ihn förmlich über die Berge spazieren. Und es ist unglaublich. Selbst nach drei Tagen Strapazen hat Guido immer ein Lächeln im Gesicht. Ist zu allen um ihn herum freundlich. Und steigt bestens gelaunt vom Rad, um sich wie in Arkhangai aimag tsetserleg khot empfangen zu lassen. Dass ihn das eigentlich wertvolle Zeit für den Weltrekord kostet, stört ihn nicht weiter. „Das hole ich unterwegs schon wieder rein“, sagt er frohen Mutes und nimmt die restlichen der heutigen 350 Kilometer in Angriff.
Tag 4: Großer Bahnhof in Ulaanbaatar
Es ist unglaublich: Guido sind die Strapazen nur selten wirklich anzumerken. Und er sitzt alles andere als stur auf dem Rad. „Du musst mal Deine Tür fetten“, sagte er lächelnd zum Fahrer eines der Begleitfahrzeuge und holte schnell sein Öl aus seiner Werkzeugtasche. Siehe da: die Tür lief plötzlich wieder wie geschmiert. Was aber an Tag 4 viel wichtiger war: Guido wird im ganzen Land getragen von einer Woge der Begeisterung. Fernsehsender berichten, Menschen jubeln ihm zu. Und nach rund 1500 Kilometern Strecke wartete auf ihn ein riesiger Empfang in der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar. Hochrangige Politiker, Botschafter und Funktionäre empfingen Guido, der von der Polizei eskortiert, im Stadtzentrum eintraf. Und sie gratulierten ihm so, als hätte er es fast schon geschafft. Aber es sind noch mehr als 500 Kilometer ...
Tag 5: Der letzte Husarenritt
Guidos großes Ziel war immer, weniger als sechs Tage zu brauchen, um im Ziel in Baruun-Urt anzukommen. Zwar sind es von dort aus noch gut 250 Kilometer bis zur chinesischen Grenze – aber es gibt bis dahin nichts, was man noch annähernd als Straße bezeichnen könnte. Deswegen endete Guidos Tour nach 5 Tagen, 21 Stunden und 59 Minuten im Osten der Mongolei. Dazu fuhr Guido die letzte Nacht einfach nochmal durch. Zwischendurch war er zwar so fertig, dass er fast nicht mehr wusste, wo er war. Aber am Schluss kehrte das Guido-typische grinsen wieder in sein Gesicht zurück. „Lass uns mal die letzten 20 Kilometer so richtig genießen“, sagte er, als er begleitet von mongolischen Nachwuchsfahrern das Ziel vor Augen hatte. Glücklich fiel er allen Begleitern und vor allem seiner Familie um den Hals. Und sein ältester Sohn Marvin sagte beim Umarmen lapidar: „Also dann bis zum nächsten Projekt.“
Bildquelle: https://www.amicus-reisen.de/landkarte-der-mongolei/
Einen ausführlichen Bericht findet ihr vorab auf der MDR.de - Webseite:
Unterstützer dieses Projekt findet Ihr, wenn ihr runter scrollt auf der Linken Seite unter: Misheel-Kids
Wenn Ihr das Projekt: Trans Mongolia Unterstützen wollt, kontaktiert mich.
Stand: 26. Juli 2022
Deutschland - Ein Herbstmärchen
Extremsportler Guido Kunze hat im Oktober alle 16 Bundesländer mit dem Fahrrad besucht. Auf 2335 Kilometern und 33.400 Höhenmeter hat er in sieben Tagen Spenden für 30 „World Bicycle Relief“-Fahrräder gesammelt. Und ließ sich dabei von nichts aufhalten – auch nicht von Orkantief Ignatz.
Hier der Link zum vollständigen Beitrag: Mit Guido Kunze auf Deutschlandtour
Der Streckenverlauf der Deutschland-Tour im Überblick
Der MDR Beitrag zur Ghost-Bikes-Deutschland-Tour
Hier findet Ihr die Spendenplattform zu meiner Ghost-Bikes-Deutschland-Tour: https://worldbicyclerelief.org/de/mach-mit/
Du willst ein Fahrrad direkt spenden? Dann schreib mir bitte eine eMail, ich melde mich persönlich bei dir und kümmere mich um deine Spende.
Wer für das Hospiz in Mühlhausen spenden möchte, kann es dies auf der folgenden Webseite tun: https://www.forlife-online.eu/contact
Du kannst meine Ghost-Bikes-Deutschland-Tour auf Instagram und Facebook verfolgen.
MIT GUIDO KUNZE IN DEN DOLOMITEN
Quelle: Ghost Bikes/Text und Fotos: Jens Vögele
Guido Kunze hat schon drei Einträge im Guinness-Buch der Rekorde. Aber das reicht ihm nicht. Der Extremsportler sucht immer neue Herausforderungen. Seine neueste: 24 Stunden lang mit seinem GHOST Road Rage die Sella Ronda in den Dolomiten zu befahren. Mit nur einem Gang.
Ein Blitz durchzuckt den dichten Hagel am Passo Pordoi – gefolgt von einem Donner zum Fürchten. Es stürmt, und der helllichte Tag wird auf einen Schlag zappenduster. Zum Hotel sind es noch 23 Kilometer, ungefähr eine Stunde. Völlig durchnässt, ausgekühlt und entkräftet kommt ein einsamer Radfahrer dort an und springt unter die heiße Dusche. Es sieht so aus, als ob alles schon vorbei ist, bevor es überhaupt richtig angefangen. Guido Kunze ist Extremsportler, steht schon mit drei Rekorden im Guiness-Buch und will hier noch einen drauf setzen. Auf der Sella Ronda. Vier Pässe, 53 Kilometer, 1650 Höhenmeter. Traumrevier in den Dolomiten im Winter für Skifahrer. Und für jeden Rennradfahrer im Sommer ganz oben auf der Bucket-List.
10 UHR, ODER AUCH: "SCHALTEN DARF ICH 24 STUNDEN LANG NICHT"
Am Tag vor dem Start ist Guido noch guter Dinge. Er will das Sellamassiv 24 Stunden lang umrunden. Mit nur einem Gang. Dass die Wetterprognose - sagen wir einmal - suboptimal für Ende Juli ist, stört ihn noch wenig. Aber er entscheidet sich, sein GHOST Road Rage Gravelbike nochmal umzubauen. Vorne 40 Zähne, hinten 25. Das war sein ursprünglicher Plan, den er über den Haufen wirft. Guido entscheidet sich für eine leichtere Übersetzung, montiert vorne noch schnell ein 30er-Blatt. „Wenn ich bei Kälte dicke Gänge trete, werden meine Muskeln nach den Abfahrten verkrampfen“, erklärt er vor den Augen eines italienischen Rennrad-Enthusiasten, der ungläubig zuschaut und neugierige Fragen stellt. Mit Händen und Füßen überwinden sie die Sprachbarrieren. Die Schaltung? Bleibt dran, um das Hinterrad im Fall einer Panne schnell rauszukriegen. Einziges Problem: „Schalten darf ich halt 24 Stunden lang nicht, sonst ledert mir die Kette runter“, sagt Guido.
Mein Dank gehört den Sponsoren, Freiwilligen Helfern und den Zuschauern
die diese Events mit Leben füllen. Mehr zum DEHOGA Thüringen:
www.dehoga-thueringen.de
Streckenverlauf auf GoogleMaps
Tag 1: https://goo.gl/maps/ND6wpUA7vTPgX6PRA
Sie wollen die einzelnen Stationen der Tour erkunden und die Interviews dazu lesen, dann klicken sie Hier: Interviews und Stationen am Tag 1
Tag 2: https://goo.gl/maps/5J1UDA9hU1hhC3Pn8
Sie wollen die einzelnen Stationen der Tour erkunden und die Interviews dazu lesen, dann klicken sie Hier: Interviews und Stationen am Tag 2
Tag 3: https://goo.gl/maps/Mv9fk8rLEaaJTZzs9
Sie wollen die einzelnen Stationen der Tour erkunden und die Interviews dazu lesen, dann klicken sie Hier: Interviews und Stationen am Tag 3
Impressionen von der Dehoga Tourismus Tour
Vorab der Trailer zum Film "Der Lange Weg der Schokolade" in kürze im Kino.
Alle Infos zur Tour findet Ihr im Reise Blog unter:
Guidos Reise Blog – Abenteuer Schokolade
Der Thüringer Extremsportler Guido Kunze hat es geschafft. Am Mittwoch traf der 51-jährige Mühlhäuser nach der Generalaudienz für ein paar Minuten Papst Franziskus. „Ich kann es immer noch nicht richtig glauben“, sagte er auch Stunden danach noch sichtlich bewegt. Besonders habe ihm die Entspanntheit des katholischen Kirchenoberhaupts imponiert. Franziskus habe sich „unaufgeregt und auf Deutsch“ mit ihm unterhalten, so Kunze.
+++ Pressemitteilung +++
1.600 Kilometer für die Ökumene. Am Samstag startete der Thüringer Extremsportler Guido Kunze im Erfurter Augustinerkloster zu einer ganz besonderen Reise. In 90 Stunden will er es auf seinem Rennrad bis nach Rom schaffen – zur Generalaudienz mit Papst Franziskus. Dabei nimmt er die gleiche Route, die Martin Luther einst zurückgelegt haben soll. In seinem Gepäck trägt Guido Kunze auch die Ansichten junger Christen über die Alpen. Das gemeinsame Credo von Protestanten und Katholiken: "Uns eint mehr, als uns trennt."
Misheel-Kids