ZUSAMMENFASSUNG:
- Ankunft am Flughafen in Quito: 5h00
- Geplante Flugzeit: 5:40
- Geplante Ankunftszeit: 6:40
- Flug abgesagt: 7h00
- Abfahrt mit dem Bus: 9:50
- Ankunft Palanda: 2:50 (am 19.03.2018)
- Höchste Punkt: 4387 (Reserva Chimborazo)
- Gefahrene Kilometer: 850km
Land & Leute: Ecuatorianische Köstlichkeiten
In Ambato haben Guido, Marvin und Alex bei Dona Charito, „Cuy“ probiert. Dieser traditionelle Imbiss wird von Don Bolivar (Bolo) – der älteste Sohn von der verstorbene „Doña Charito“ gemanaged. In diesem über 50 Jahre alten Familienladen arbeiten Don Bolivars freundliche Frau, Schwägerin, Brüder und Neffe. Zu den Spezialitäten gehören „Cuy“, Hühnersuppe und jede Menge gegrilltes Fleisch. Kartoffeln dürfen natürlich nicht fehlen - püriert oder gekocht, je nach Wunsch!
Das Meerschweinchen („Cuy“) wird natürlich mit der Hand gegessen. Wie schmeckt Cuy? Am Ende hat sich das Team geeinigt, dass es wie ganz zartes Kaninchen schmeckt aber von der Textur ist es eher wie Hänchen. Fazit: es hat geschmeckt!
2018.03.19 Palanda – Finca & Besuch des Ursprungs des Kakaos
Guido, Marvin & Alex haben Don Andres Espejo´s Finca besucht. Seit 28 Jahren produzieren Don Andres Espejo und seine Frau Doña Rosa Merino unter anderem Kakao. In dieser 10 Hektaren großen Finca haben sie Kakao, Bananen, Papaya und Tilapia (Fisch). Die Ecuadorianer sind ein sehr großzügiges Volk, was sich wiederum in den Köstlichkeiten wiederspiegelt. Das Obst wird geerntet und geschnitten, die Eier werden aus dem Stall gesammelt und gekocht, und der Fisch zum Mittag kam von ihrer eigenen Fischfarm. Dieser wurde gefangen und mit Reis verarbeitet – frischer geht’s nicht!
Nach einem geführten Besuch in der Finca, erklärt bzw. zeigt Don Andrés Alex und Guido wie er die Kakaobohnen fermentiert. Zum Kosten gibt es 100% Kakao „Nacional“ – eine Kakao-Sorte die es nur hier in Ecuador gibt. Diese ist auch leider nicht mehr so verbreitet, noch ein Grund warum die Erhaltung/Konservierung von dieser Kakao-Sorte so wichtig ist.
Alex Kühn ist von der Qualität überzeugt und schon bald fangen die Business-Gespräche zwischen dem Chocolatier und Don Diego an. Mit der Arbeitsverteilung sind beide einverstanden: Don Diego liefert den Kakao in bester Qualität und die Herstellung der Schokolade übernimmt Alex. In seiner Manufaktur wird es nach dem Motto „Weniger ist Mehr“ weiterverarbeitet. Alle weiteren Details will Alex Kühn mit Don Diego klären, sobald er wieder in Erfurt ist.
Nachmittags besuchten Alex und Guido weitere wichtige Orte für die Geschichte des Kakaos.
In der Nähe von Palanda liegt der nachgewiesenen Ursprungsort des Kakaos. Die Geschichte vom Kakao wurde vor weniger als ein Jahrzehnt neugeschrieben, wie unser lokaler Guide Don Jorge Luis Eranzo Zumba erzählt:
„Bis vor ungefähr 10 Jahren wurde gedacht, dass der Schokoladenkonsum seinen Ursprung in Mesoamerica (Mexico, Guatemala und Honduras) hatte. Allerdings haben hier Archäologen und Wissenschaftler Spuren vom Kakao, die über 5300 Jahre alt sind, entdeckt. Das Team von der Wissenschaftlerin Dr. Claire Lanaud entdecktet die archäologischen Reste von der Mayo-Chinchipe-Marañon Kultur im Grab von einen „Yachag“ (Schamanen). In dem Grab gab es ein Gefäß mit Kakaospuren. Dr. Terry Pawis datierte diese Spuren zurück zum Jahr 3300 vor Christus. Weitere Opfergaben die hier gefunden wurden, zeigen auch Kakaobohnen die in Stein gemeißelt wurden. Diese archäologischen Traueropfergaben befinden sich jetzt in einem Museum in Zumba, Süd-Ecuador.“ Des Weiteren erzählt er, dass das Mayo-Chichipe Volk den Kakao komplett anders verbraucht hat: „Schokoladenbohnen wurden nicht verarbeitet und als Getränk getrunken, sondern sie nutzten nur den Saft der Kakaobohnen. Dieser süße Saft wurde fermentiert. Lediglich der „Yachag“ (Schamane) hatte das Privileg, dieses Getränk während besonderen Zeremonien zu trinken.“
Trotz der unterschiedlichen Art ist die Bedeutung des Kakaokonsum in Mesoamerica dem in Ecuador sehr ähnlich, denn diese war auch nur für die Götter reserviert. Diese Besonderheit wird wiederum in dem wissenschaftlichen Namen des Kakaos wiederspeigelt: „Theobromoma Cacao“ – „Theo“ aus dem Griechischen „Göttliches“ und „Bromoma“, „Getränk“ in der Nahuatl Sprache.“
Was macht Marvin Kunze? Er macht fleißig seine Hausaufgaben und dokumentiert alles für seine Kommilitonen. Er wird keine typischen Souvenirs mitbringen, sondern zwei besondere Kakaoschoten mit. Die eine ist von einem 80-jährigen Kakaobaum, der immer noch geerntet wird und die andere von einem 200 Jahren alt Baum.
ZUSAMMENFASSUNG:
- Frühstück & Mittag bei Don Andrés Espejo
- Land & Leute:
- Don Andrés Espejo: Finca-Inhaber und Produzent;
- Doña Rosa Merino: Frau von Finca-Inhaber und Produzent Don Andrés
- Doña Rosas´ Schwägerin: Doris Rocío Sánchez und Ihre 3-Jahre alt Tochter Cati Mariela Merino Sanchez (Doña Rosa´s Nichte). Die ältere Tochter, Genesis, ist 10-Jahre alt und kam nach der Schule zur Finca.
- Victor (Finca Mitarbeiter)
- Douglas Romero: Don Andres´ Neffe, der auf der Finca mitarbeitet
- Jorge Luis Erazo Zumba: Lokaler Guide und Kakao-Experte.
- Übernachtung in Cuenca.
2018.03.20 Es geht nach Puyo!
Nach einer kurzen Stadtbesichtigung in der wunderschönen Altstadt von Cuenca, geht es wieder Richtung Norden über die Anden, durch die Provinzen von Morona Santiago und Pastaza in dem Urwald. Hier wollen Guido und Alex in den kommenden Tagen weiter den Spuren des Kakaoanbaus in Ecuador folgen. Dazu werden sie weitere Fincas, die Kakao Monokultur aber auch weitere Früchte anbauen, besuchen.
In diesen ruralen Orten sind auch Besuche in Schulen geplant.
2018.03.20 – 2018.03.22 Amazonía – Palanda Provinz
In Palanda haben Alex, Guido und Marvin weitere Facetten der Kakaoproduktion erkundet. Mitten im Amazonía-Gebiet haben sie drei weitere und sehr unterschiedliche Kakaoplantagen besucht.
Im „Centro de Captación Agroecológico Arajuno“ in Pastaza, konnte das Filmteam die ganze Kakaozucht, von der Saat bis zur Ernte dokumentieren. In einer ihrer vier Gewächshäuser zeigen Laura und David, Alex, Guido und Marvin geduldig jeden Schritt. Als erstes zeigen sie den drei in welche Richtung die Samen gepflanzt werden müssen bevor sie nach ein paar Monaten die kleinen Kakaopflanzen veredelt werden. Sobald die Veredelung angeschlossen, die Wunde richtig verheilt ist und die Pflanze eine entsprechende Größe erreicht hat, werden sie draußen eingepflanzt und warten auf ihren neuen Besitzer. Gezüchtet wird hier die Kakaosorte CCN51, die für den industriellen Markt gedacht ist. Alex sucht weiter die „fino de aroma“ Kakao.
Auf dem Weg zur nächsten Plantage entdeckt Alex am Straßenrand eine Frau, die Wildkakao verkauft.
Auf einer Insel am Napon-Fluss hat Alex ein kleines Kakao-Paradies gefunden. Don Cesars Plantage verkörpert die Tradition des Kakaos in Ecuador. Auf der Plantage werden seit Generationen Trinitario, Nacional und fino de aroma angebaut. Don Ceasar ist auf dieser Insel geboren und großgeworden, genauso wie seine acht Kinder. Die kleinen müssen täglich das motorisierte Kanu zur Schule nehmen aber das ist für sie normal. Er erzählt uns stolz, dass er auch Kunden aus dem Ausland hat. Nach einem Rundgang über seine Plantage lädt er Alex und Guido zu sich nach Hause ein, um weiteres zu besprechen.
Mittlerweile hat es sich in der Region rumgesprochen, dass unser Team unterwegs ist. Alex, Guido und Marvin machen einen Zwischenstopp auf einer weiteren Kakao-Plantage in der Nähe von Tena. Hier wird eine andere Kakaosorte gezüchtet, die sogenannte „Super-Arbol“ (Super-Baum). Welche „Super-Power“ hat diese gezüchtete Sorte? Der Kakao-Plantagen Inhaber, der frühere Bürgermeister von Tena, erzählt uns überzeugt, dass diese Pflanze die Zukunft sein wird: „Die Rentabilität ist viel größer, da dieser Baum das ganze Jahr geerntet werden kann und der Ertrag ist bis zum 30% höher als der von den traditionellen Sorten“. Für den Thüringer Chocolatier heißt es aber „Qualität vor Quantität“.
Die letzte Station in diesem wunderschönen Dschungelgebiet ist gleichzeitig eine der lustigsten und süßesten. Alex, Marvin und Guido haben die gemischte Klasse, für 7 bis 11-jährige, in der ländlichen Schüle „Galo Plaza“ besucht… Unsere Protagonisten sind von den 15 Schülern und der Lehrerin mit offenen Armen empfangen wurden. Nach einer kurzen Vorstellung hat das ganze Team das lokale Wiederaufforstung-Projekt unterstützt und mit Hilfe der Kinder insgesamt 10 Bäume gepflanzt.
2018.03.23 – Quito
Bei wechselhaften Wetter kommen Alex, Guido und Marvin in Quito an. Für Sightseeing blieb keine Zeit. Zu groß ist das Interesse an dem Project. Der erste Termin führte uns zu La Cho. Dort hatte Alex die Gelegenheit sich über seine Leidenschaft für Schokolade mit der Kakaoexpertin und Forscherin Lourdes Páez auszutauschen. Die Autorin des preisgekrönten Buches „Ecuador Tierra del Cacao“ und Präsidentin der Schokoladen Akademie Ecuadors hat unsere Protagonisten in ihre 300 Jahre alt „Hacienda“ in der Nähe von Quito empfangen. Sie erklärt uns ihre Botschaft: „Kakao ist ein wichtiger Bestandteil der ecuadorianischen Geschichte. Dennoch sollte der traditionelle Trink-Schokoladen Konsum nicht verloren gehen. Mit meinem Start-up La Chó will ich zeigen, dass Schokolade viel mehr ist als eine ungesunde Süßigkeit – Kakao ist sehr vielfältig und gesund“. Ihr Sohn, der in der Nähe von Stuttgart studiert hat, erklärt Alex in sehr gutem Deutsch alles über die Produktlinie und den Betrieb. Alex hat bestimmt ein paar gute Tipps für die Entrepreneurs! Als Belohnung für die Fahrt probieren unsere Thüringer Männer ein paar von La Cho´s Rezepten – es gibt u.a. Schoko-Gnoggis, Kürbis-Schokoladentorte und traditionelle „Humitas“ (zermahlener Mais (eine Art Polenta) in Bananenblättern) mit Trink-Schokolade. Viel Zeit hat das Team nicht, um 19 Uhr müssen sie im Ministerium für Außenhandel zur Pressekonferenz sein! Guido Kunze wurde von Javier Latorre, Staatssekretär für „Handel und Wirtschaftsintegration“ im Ministerium für Außenhandel zum Projekt interviewt. Der Extrem-Sportler erklärte vor der ecuadorianischen Presse wie er und Alex Kühn in der Zamora Chinchipe Provinz dieses Abenteuer angefangen haben um die Herkunft vom Kakao und alles rundum die jetzige Kakaoproduktion in Ecuador zu erkunden. „Hochwertige Schokolade braucht die beste Kakao-Qualität“ betonte Guido Kunze „und das haben wir hier gefunden.“ Außerdem erzählt er, dass sie das Privileg hatten, die Kakao-Plantagen zu besuchen und selbst mit den Produzenten sprechen und Vorort Kakao-Bohnen bester Qualität kaufen zu können. Fairer und transparenter geht´s nicht!
Es gab nicht nur ein großes Lob für die sportliche Leistung, sondern auch großes Interesse an den Dokumentations-Film, der im Nachgang der Reise entstehen soll. Als Ministerialer Vertreter hieß er auch das Kamera-Team ganz herzlich Willkommen. Javier Latorre, Staatssekretär für „Handel und Wirtschaftsintegration“ im Ministerium für Außenhandel in Quito erklärte, dass fairer Handel nicht nur in der Kakao-Produktion gelebt, sondern auch in weiteren Top-Export Bereichen, wie z.B. im Bananen-Export. Für die ecuadorianische Regierung ist die Anerkennung und Arbeitsrechte gemäß der Gesetzgebung von höchster Bedeutung. Er ist Guido und Alex sehr Dankbar für das ehrliche Interesse für das Thema Kakao und Fairer Handel.
Für Alex ist leider die Zeit in Ecuador fast vorbei. Guido und Marvin haben viel über Kakao, Schokolade von ecuadorianischen Produzenten und Alex gelernt. Das erlangte Wissen ist für die beiden jetzt essentiell, denn sie müssen ab jetzt für Alex weiter forschen und ihre Kenntnisse einsetzen!
2018.03.24 – „Mitad del Mundo“
Den Äquator hat Guido hinter sich gelassen. Ab jetzt geht es nur noch Richtung Norden!
2018.03.24 - Auf der Panamericana in Richtung Kolumbien.
Guido und Marvin haben sich nicht nur von Alex verabschiedet, sondern auch von Quito. Das Abenteuer geht weiter. In der Nähe von Quito hat Guido nicht nur den Höhenunterschied gemerkt, sondern auch das instabile Wetter!
Auf der Panamericana hat sich landschaftlich alles komplett geändert. Guido fährt an Vulkanen und Seen vorbei. Die Wolken ziehen sehr schnell, es ist kalt und regnerisch. Nichtsdestotrotz ist es atemberaubend. An der Provinzgrenze zwischen Pichincha und Imbabura ist Zeit für eine Verstärkung und um wieder etwas trocken zu werden. An einem nicht besonders schönen Platz gegenüber einer Tankstelle, befindet sich am Straßenrand ein bekanntes lokales Café. Hier gibt es leckere Bizcochos mit Käse und zum Trinken eine heiße Schokolade. Der Vulkan Imbabura lässt sich kurz blicken aber schon nach wenigen Augenblicken ist er wieder hinter den Wolken verschwunden. Guido lässt den San-Pablo-See und den Vulkan Imbabura hinter sich und macht sich weiter auf dem Weg Richtung Kolumbien. Auf der Fahrt durch die nördlichste Region Ecuadors, Carchi, hat Guido schöne Blicke auf Bergketten und mehrere Täler. Die Kolumbianische Grenze ist nicht mehr soweit!
Kolumbien
2018.03.25 – Grenze & Erste Eindrücke Kolumbiens
Mittags erreicht Guido und das Team die ecuadorianische - kolumbianische Grenze. Es fällt dem Team schwer sich von dem Ecuador Team von Surtrek zu trennen aber der Weg geht gleich weiter. Nach ein paar Stunden Wartezeit, hat Guido den Stempel für Kolumbien bekommen und kann nun über dir Brücken-Grenze radeln. Ziel ist Pasto, die Hauptstadt des Departements Cauca, nur zwei Stunden von Ecuador entfernt, Hier verbringen Guido und Marvin nur eine Nacht. Naturliebhaber können jedoch hier einen längeren Aufenthalt planen da Pasto von einer spektakulären Landschaft umgeben ist und eine gute Basis für einen Besuch der Laguna de la Cocha, Laguna Verde und des unruhigen Volcán Galeras bietet.
In San Juan ist eine kleine Pause angesagt: „When in Rome, do like the Romans do“, Eis und Sonne mit dem ganzen Dorf auf dem Sonntag-Straßen Markt im Herzen des Dorfs, genießen. Das Team wollte natürlich diesen Moment festhalten und erzeugen etwa Aufmerksamkeit. Offen und neugierig haben die Einheimischen gefragt, wer „der Fahrradfahrer“ sei. In Kolumbien ist Fahrradfahren als Leistungssport sehr beliebt (2. Lieblings-Sportart nach Fußball) und gilt als eines der Nationalsportarten. Sie haben sich über den spontanen Besuch sehr gefreut!
2018.03.26 – Popayán
Die Fahrt über die teilweise serpentinmäßige Straße führt uns am sehr schönen Atriz-Ta vorbeil. An der sehr viel befahrenen Panamericana wohnen zahlreiche Menschen in kleinen Häusern am Straßenrand, darunter auch verschiedene indigene Völker. Die Gefahr zu verhungern ist recht gering denn alle paar Kilometer gibt es Verkaufsstände, die Eis, Papaya, Wassermelone oder gegrilltes Fleisch verkaufen und kleine Hotels für LKW-Fahrer bzw. Möglichkeiten die LKWs wieder sauber zu machen. Unser Weg führt uns weiter durch das Nariño Departement mit teilweise sehr karger Landschaft. Es gibt kein Schatten und Temperaturen um die 30°C.
Auf dem Weg nach Popayan muss das Team aufgrund eines Staus eine dreistündige Zwangspause einlegen. Ein LKW ist mehrere hundert Meter eine Böschung runtergestürzt und die (einzige) Straße war komplett gesperrt. Es gab über 3km Stau in jede Richtung! Es ging gar nichts mehr. Guido ist zwischen den LKWs, Chivas (eine Art Cargo-Bus) und Autos weitergefahren. Das Team hat lustige Begegnungen mit einheimischen Kinder aus dem Dorf Piedrasentada gemacht. Die Kinder werden zu Fotografen und haben jede Menge Spaß! Kurz vor 21:00 erreichen wir Popayán – die Stadtbesichtigung muss auf den morgigen Tag verschoben werden.
Popayán ist die Hauptstadt des kolumbianischen Departements Cauca. Es befindet sich im südwestlichen Kolumbien zwischen zwei Bergketten. Diese Stadt ist für ihre koloniale Architektur und ihre Beiträge zum kolumbianischen kulturellen und politischen Leben bekannt. Popayán war die Heimat von 17 kolumbianischen Präsidenten sowie von berühmten Dichtern, Malern und Komponisten.
Ein Großteil der ursprünglichen Pracht wurde am 31. März 1983 zerstört, als ein Erdbeben viele Gebäude einstürzen ließ. Im Jahr 2009 erklärte die UNESCO die Semana Santa Prozessionen während der Karwoche zum Meisterwerk des Erbes der Menschheit. Leider können die Kunzes nicht so lange hierbleiben um sich dieses Spektakel anzuschauen. Nach einer kurzen aber sehr schönen Stadtbesichtigung geht es vormittags weiter nach Silvia.
2018.03.27 – Mercado de Silvia
Silvia Cauca ist eine Stadt mit einem Wochenmarkt auf dem sich die einheimischen Guambianos der Region treffen, um Lebensmittel zu kaufen, zu verkaufen und zu tauschen. Die Guambianos leben nicht in Silvia, sie treffen sich dort jeden Dienstag zum Markttag. Sie kommen aus höhergelegenen Dörfern wie Pueblito, La Campana, Gumbia und Caciques. Das Gebiet von Silvia wird die Schweiz Kolumbiens genannt, da es grün und gebirgig ist.
Marvin hat sich mit Hilfe von Stephan (unser Reiseleiter in Kolumbien) über die Region bzw. den Lebensstil der Guambiano Kultur kundig gemacht. Die Leute waren (überraschend) offen und haben dem Filmteam erlaubt alles zu filmen.
Übernachtung in Cali. Die nächsten Tage geht es weiter au Kaffee & Kakaoplantagen! (Es kann sein, dass wir kein Empfang/WLAN haben werden, unsere Guide Stephan ist sich nicht ganz sicher…).
2018.03.28 – Cali & Calarcá
Heute verlassen wir Cali in Richtung Calarca (Kaffeeplantage). Zur Abwechslung verlassen wir die Panamericana. Es geht durch das Valle del Cauca (Cauca-Tal). Rohrzucker wird rechts & links angebaut. In Calarca bleiben wir 5 Tage, 1 auf eine Kaffee Plantage und 4 auf Kakaoplantagen.
Die Landschaft ist wieder dicht bewachsen und sehr grün, es erinnert schon fast wieder an einen Urwald. Auf der Kaffeeplantage wird das ganze Jahr Kaffee angebaut und geerntet. Die Kaffee-Region ist ein Paradies!
Nach einer kurzen Begrüßung mit leckeren eigenen frisch gemahlenen Kaffee ging es direkt auf die Felder. Heute haben Guido und Marvin die Gelegenheit gehabt mit Mitarbeitern der Kaffeeplantage zu sprechen und mehr über die Kaffee-Produktion zu lernen. Die Finca umfasst 30 Hektar. Um 16:00 Uhr kamen die Plantagen-Mitarbeiter von den Feldern zurück. Don Jairo, der Finca Manager, hat den Ertrag seiner 40 Mitarbeiter gewogen. Heute waren es über 1500kg Kaffeebohnen. Im Schnitt pflücken die Mitarbeiter der Kaffeeplantage 60-70 kg pro Tag! Der Rekord am heutigen Tag lag bei 178kg – Wahnsinn!
Guido ist nicht der einzige (Extrem-) Sportler der hier auf die Finca übernachtet – ein sehr berühmter Motorradfahrer erholt sich zurzeit von seiner Verletzung.
Morgen geht es über den Pass La Linea bis nach Nilo, wo die Kunzes auf eine Kakao Finca Ostern Verbringen werden.
2018.03.29 – Paso La Linea
Guido ist heute früh gestartet, um den Andenpass „la Linea“ zu überqueren. Auf den 60km ging bis auf 3400m. Die Fahrt war landschaftlich spektakulär und sehr abwechslungsreich. Heute war es teilweise sehr nebelig und regnerisch, deshalb konnte man leider stellweise nicht viel sehen. Nichtsdestotrotz war die Stimmung zum Drehen und Fotografieren einfach genial. Auf der heutigen Etappe war er nicht allein, wir haben mehrere Rennrad-Fahrer gesehen, die alle freiwillig nass geworden sind!
Abends ist das Team in der San Luis Finca bei Liniana und Germán angekommen. Die Kakao-Expertin und Papst-Fan Liliana hat uns mit offene Armen empfangen. Marvin versteht sich mit ihrem sportlichen 17-jährigen Sohn sehr gut. Die Kunzes und das Filmteam werden die Oster-Feiertage auf der Kakao Finca verbringen. Zum Verschnaufen bleibt wenig Zeit, denn die drei Tage werden wohl ziemlich arbeitsreich aber auch interessant werden.
2018.03.30 bis 2018.04.01– Ostern auf der Kakao-Plantage in Cundinamarca: Finca San Luis & Umgebung
Liliana Jiménez und GermánSánchez betreiben seit 7 Jahren die 100% biologische & organische Finca „San Luis“ im Magdalena Tal, in der Cundimarca Region. Auf ihrer 90 Hektar großen Finca bauen sie auf circa 2 Hektar Kakao an. Hier hatten Guido & seine Crew die Gelegenheit von Kakao-Expertin Liliana alles über die „Nahrung des Gottes“ aus erste Hand zu erfahren.
Die Gastgeberin ist nicht nur eine Kakao-Expertin und arbeitet täglich auf ihrer Finca, sondern sie engagiert sich auch aktiv für die Region und Kakao-Bauern der Region. Sie ist die Vorsitzende des „PROASEAGRO - Verband landwirtschaftlicher Erzeuger Nilo/Cundinamarca” und Präsidentin der Bio-Bauern-Gruppe innerhalb der Organisation. Außerdem repräsentiert sie auf nationaler und internationaler Ebene die 38.000 Kakaobauern des Landes als „Maria del Campo“. Genauso wie der Nationale Verband der Kaffee-Bauern als ikonisches Bild „Juan Valdez“ hat, um den kolumbianischen Kaffee in der ganzen Welt zu repräsentieren, hat der Nationale Kakaoverband seit 2016 das „Maria del Campo“ Bild. Dieses Bild ist eine Hommage für ländliche Frauen und Kakaobauerinnen. Sie erzählte uns sehr stolz: „Dass der Wettbewerb für den Titel der Maria del Campo von der Fedecacao (Staatenbund der Kakaobauern) organisiert wurde. Ich wurde aus 640 Mitwettberwerberinnen gewählt, um die kolumbianische Kakaobauern Weltweit zu repräsentieren. Bei dem Wettbewerb ging es nicht um die Schönheit, sondern die Grundlage für den Titel war das Wissen über die Kultur, den (Kakao-)Sektor und die Ausdrucksfähigkeit“. Die ehemalige Reporterin und Quer-Einsteigerin in den Bereich hat Guido und der Crew gezeigt, dass sie definitiv die richtige Frau für den Titel ist.
Jeden Tag, nach einem leckeren Frühstuck mit heißen Schokolade aus ihrem eigenen Kakao, haben Liliana und Germán Guido und Marvin die vielen einzelnen Schritte vom Kakao-Anbau bis hin zur fertigen Schokolade gezeigt. Das Filmteam hat fleißig gedreht und tolle Aufnahmen über den gesamten Prozess gemacht.
Es ist unglaublich mit welcher Leidenschaft Liliana über Kakaopflanzen spricht. Sie erkennt sofort alle möglichen Krankheiten der Kakaoschotten. Als Biobauern benutzen sie gar keine Chemie oder Pestizide, sondern nur sogenannte „biologische Schädlingsbekämpfung“ bzw. die „vorsorgliche Ernte“ als Schädlingsbekämpfungsmethoden. Liliana und die Finca-Mitarbeiter sind zu echten Experten geworden und bilden Landwirtschaftsingenieure in diesem Bereich weiter. Sie arbeiten ebenfalls eng mit Nachbarn-Bauern und Verbandsmitglieder zusammen. Durch regelmäßige Weiterbildungen und persönliche Besuche auf benachbarten Fincas versuchen sie die Ausbreitung von Kakaoschädlingen zu vermeiden. „Bei einer guten Ernte sind über 70% der Kakaoschotten gesund“, erklärte sie uns vor der Kamera. Kakao und Obst auf einer 100% biologisch und organischen Art anzubauen und zu ernten ist sehr aufwendig aber sie glauben es lohnt sich.
Auf dem Land gibt es keine richtigen Feiertage. Es muss geerntet werden sobald die Schoten und das Obst reif sind, auch zu Ostern. Obwohl die Kakaoerntezeit in diesem Teil des Magdalena-Tals erst in ein paar Monaten richtig anfängt, müssen die bereits reifen und erkrankten Kakaoschotten geerntet werden. Henry (ein Finca-Mitarbeiter), Liliana und ihr Sohn haben Guido und Marvin gezeigt, wie die Kakaoschotten richtig geerntet werden um die Kakao-Pflanzen nicht zu beschädigen und die zukünftigen Ernten nicht zu beschädigen. Die beschädigten und gesunden Kakaoschotten werden von unterschiedlichen Teams geerntet um Krankheitsübertragungen zu vermeiden.
„Die richtige Pflege und Ernte sorgen für gesunde und aromatische Kakaobohnen, aber der Prozess nach der Ernte ist entscheidend für die Kakao- bzw. Schokoladen-Qualität“, betont Liliana. Direkt nach der Ernte müssen die Kakaobohnen aus den Kakaoschotten geholt werden. Die frischen Kakaobohnen werden anschließend für ungefähr 8 Tage fermentiert, bevor sie zum trocken ausgelegt werden.
Guido durfte bei der Aussortierung der trockenen Kakaobohnen mithelfen. Die Schalen und kleine bzw. flache Kakaobohnen müssen per Hand aussortiert werden, „ansonsten würden sie beim Rösten verbrennen und der Kakao bzw. die Schokolade würde besonders bitter werden“ erklärt uns der Finca-Mitarbeiter Henry. Am nächsten Tag widmeten sich Guido und Marvin der Schokoladen-Produktion.
Die Verarbeitung der trockenen Kakaobohne in „Licor“ (100%iges Kakaopulver) und Schokolade übernimmt Lilianas Mann Germán. Zwei Jungs der „PROASOAGRO Jugend Gruppe“ haben ebenfalls mitgeholfen. Der Verein unterstützt nicht nur Bio-Bauern, sondern auch lokale Jugendliche, die in der Schokoladenherstellung Perspektiven suchen.
Lilianas Agenda ist immer voll. Umso glücklicher sind die Kunzes, dass Sie auch bei einem PROASOAGRO- Treffen mit dabei sein dürfen. Liliana und ein paar Mitglieder haben interessierten Bauern die Vorteile bzw. die Arbeitsweise des Vereins erklärt. Die potentiellen Mitglieder hatten viele Fragen zum Thema Zertifizierungen und Unterstützung durch den Verein. PROASOAGRO ist bekannt für seine umweltbewusste Ausrichtung und die Förderung der Produktion unter ökologischen Bedingungen. Der Verein ist seit 2014 u.a. von der deutschen Zertifizierungsfirma BCS ÖKO zertifiziert.
2018.04.02 – Ab in der Haupstadt
Auf der Finca hat Guido die nächsten Kakaobohnen mitgenommen. Vollgepackt hat er sich auf die 80km lange, teils bergige, Strecke nach Bogotá aufgemacht. Auf dem Weg gibt es noch einen kleinen Halt bei der Abteilungsleiterin für „Sozialangelegenheiten“, die zugleich die Frau des Bürgermeisters von Nilo ist. Sie ist von dem Projekt begeistert und bedankt sich für unseren Besuch und heißt Guido immer wieder in der Region Willkommen!
Bogotá liegt auf einer Höhe von über 2600m. Für Guido bedeutet es erstmals Bergauf. Das Wasser kommt nicht nur aus dem Himmel, sondern auch von rasende Autos und LKWs – keine angenehme Fahrt. Das Team behält Guido immer im Auge.
Morgen werden die Kunzes die Hauptstadt von Kolumbien erkunden!
2018.04.03 – Bogotá
In Bogotá werden die Kunzes und das Team ein paar Tage verbringen. Zuerst geht es mit der Seilbahn auf den „Cerro de Monserrate“ der über 3100m hoch ist. Der Blick auf die Hauptstadt ist großartig. Auf einer Seite ist die Stadt Bogotá und auf der anderen Seite die Savanne von Bogotá zu sehen.
Nachmittags entschloss sich Guido das historische und kulturelle Zentrum der Stadt – la Candelaria – mit dem Fahrrad zu erkunden. Die bunt bemalte Häuser haben allen sehr gut gefallen!
2018.04.04 – Bogotá
Hier haben die Kunzes auch volles Programm. Vormittags besuchen die Kunzes eine Schule im Norden von Bogotá. Marvin ist von dem Gebäude und der Organisation überrascht: private Security und Zäune. Marvin, Guido und das Team müssen erst 3 Türen passieren bevor sie endlich die Treppen zu den Klassenräumen aufsteigen dürfen. Nachdem das geschafft war, hat Marvin das Projekt den Jungs und Mädels der 9 – 11 Klasse vorgestellt. Die Schüler waren sehr interessiert und diskutierten über eine Stunde mit unseren Protagonisten.
Die Fahrzeiten in Bogotá sind sehr lang und anstrengend. Es bleibt nur kurz Zeit die zentralen Plätze zu besuchen. Der Plaza de Bolivar ist ziemlich groß und hat mehrere Sehenswürdigkeiten, wie z.B. die Katedrale, das Rathaus, das Nationalkapitol von Kolumbien und dem Palacio Liévano im Kolonialstil zu bieten. Der Platz ist das komplette Kontrast zu den vielen kleinen Straßen in der Nähe unseres Hotels mit vielen großartigen Graffitis. Nach so einem langen Tag ist es Zeit sich wieder für den nächsten Tag zu stärken. Zu essen gab es lokale Spezialitäten: Tamal & Ajiaco. Colombia es sabrosura!
2018.04.05 - Villa de Leyva
Nach fast einer Woche verlässt das Team die Region Cundinamarca und fährt in die ländliche Bocayá Region. Diese Region Kolumbiens sorgt für Kolumbiens Gemüsen, Obst & leckeren Käse!
Die Fahrt von Bogotá nach Villa de Leyva erfolgte auf einer unspektakulären Straße. Umso größer war die Freude bei der Ankunft in diesem schönen kolonialen Dorf! Villa de Leyva zählt zu einer der älteste Städte Kolumbiens. Sie wurde 1572 unter dem Namen Villa de Santa María de Leyva gegründet und 1954 als Nationaldenkmal anerkannt. Bekannt ist Leyva für ihre liebevoll restaurierten Gebäude in Kolonialstil und dem riesigen gepflasterten Hauptplatz (Fläche insgesamt 1,4 ha!).
2018.04.06 Villa de Leyva – Barichara
Auf Wiedersehen Villa de Leyva, die Reise muss weitergehen.
Heute früh hat es gleich zum Start geregnet und wollte auch nicht mehr richtig aufhören… Ein Dauer-Niesel begleitete Guido daher auf seinem ganzen Weg. Aber immerhin ist der Regen nicht kalt. Dieses feucht warme Nieseln war evtl. auch Schuld an seinem zweiten Sturz, auf einer kleinen Nebenstraße. Aber wie immer ist nicht wirklich was passiert.
Der sehr schöne Ausblick entschädigt natürlich die Strapazen: “Hat was von der Schweiz,” meint Guido, “nur, dass wir auf der Höhe in der Schweiz Schnee hätten”.
Das heutige Ziel Barichara wurde erst im Dunkeln erreicht. Und der Abend dazu genutzt, um das wertvolle Fahrrad zu pflegen und zu schauen ob trotz Unfall noch alles gut ist. Denn ohne funktionierendem Fahrrad, würde er wohl nicht mehr weit kommen.
Die Kakao-Taschen musste auch neu justiert werden – mit Kabelbinder. Aber es geht den Bohnen fantastisch 🙂
Morgen geht es weiter zum Chicamocha Canyon – eine neue Sehenswürdigkeit Kolumbiens.
Alle freue sich schon darauf.
2018.04.07 – Barichara – Cañon Chicamocha
Gleich zum Tagesstart hat Guido noch der kleinen Stadt Barichara einen Besuch abgestattet. Ein süßes Örtchen, das, wie so viele, kolonial geprägte Häuser und Gassen hat.
Heute war ein anstrengender Tag… Der Chicamocha Canyon hat es in sich. Es ging die ganze Zeit straff Berg auf und quasi immer geradeaus. Zusätzlich war es auch noch sehr heiß, was das Ganze für Guido natürlich etwas erschwerte. Aber glücklicherweise muss man, wenn man auf einem Berg angekommen ist, auch wieder runter.
Der Verkehr im Canyon ist enorm, sodass schnell klar wurde: im Dunkeln kann man hier kein Radfahren. Nach der Dämmerung wird der Respekt vor den Autos noch größer, die oft nur mit schwachem Licht fahren – und manchmal auch ganz ohne. Und zu jeder Tageszeit wird natürlich an Stellen überholt, wo unser einst nicht im Traum draufkommen würde.
Morgen geht es nach Bucaramanga. Es wird eine lange Etappe, sodass Guido und sein Team nicht vor der Dämmerung ankommen werden. Aber wenn das Wetter schön ist, kommt er auch gut voran.
2018.04.08 - 10 – Bucaramanga / Cartagena
Die vorletzte Etappe in Kolumbien war landschaftlich nicht besonders spannend und eher trist. Hier wo es Richtung Meer und ins Flachland geht, hat sich in den Regionen viel Industrie angesiedelt. Die infrastrukturelle Nähe zum Meer begünstigt natürlich auch den Handel. Die Städte und Ort werden größer und verlieren den Abenteure-Dschungel-Charakter des bergigen und ländlichen Raums.
Guido und sein Team sind endlich in der Hafenstadt Cartagena de Indias angekommen. Das letzte Ziel in Südamerika ist erreicht! Das muss erstmal mit einem Bier mit dem Team gefeiert werden.
Cartagena ist eine sehr schöne Stadt mit vielen kleinen Gassen, bunten Häusern und auch buntem Treiben auf den Straßen. Dem entsprechen hat es aber auch sehr viele Touristen. Aber noch so viel Dschungel und kleinen Dörfern, bringt das natürlich auch mal wieder ein bisschen Leben in den Abenteuer-Radfahrer-Alltag. An der Küste ist es richtig warm mit einer besonders hohen Luftfeuchtigkeit. Selbst um 21 Uhr nachts sind es noch 30°.
Mit ca. 1.000.000 Einwohner ist Cartagena die Hauptstadt des Departamentos Bolívar und liegt direkt an der Karibikküste von Kolumbien. Die „Perle oder Königin der Karibik“ ist wohl die touristischste Stadt des Landes, aber eben auch eine der schönsten Kolonia-Städte, die es hier gibt. Das Zentrum der Stadt ist mit riesigen Wolkenkratzer versehen, aber das ist nicht der schön Teil. Im “Centro Historico” hinter einer 13km langen historischen Mauer liegt die schöne Altstadt und das touristische Leben versteckt. Das Labyrinth aus kleinen Gassen mit Kopfsteinpflaster gehört natürlich zum UNESCO Weltkulturerbe.
Morgen muss sich Guido kurz sortieren, Cartagena angucken und dann geht’s auch schon ab aufs Boot.
Es darf gefeiert werden – Das habt ihr euch sowas von verdient 😉
2018.04.11 – Tschüss Guido (Cartagena Abfahrt)!
Der Abenteuer-Teil in Südamerika neigt sich dem Ende. Der letzte Tag in Kolumbien. Heute wird sich nochmal Cartagena angeguckt und dann geht es ab aufs Boot.
Guido und Marvin waren nochmal beim Friseur, damit sie auch anständig aussehen, wenn Sie in Madrid den Kolumbianischen Botschafter treffen. Guido und sein Team konnten nochmal durch die Gassen des schönen Städtchens schlender, bevor es dann auf See geht. Dann hören wir erst wieder am 15.04 oder 16.04 was von ihm, je nachdem wie gut sie vorankommen.
Guido ist schon gespannt, aber eigentlich hat er ja nichts weiter zu tun als die Beine lang zu machen und zu hoffen, dass ihm nicht schlecht wird Vielleicht gibt’s bald auch noch ein Bild vom Boot, wenn Guido sein Handy aufladen kann. Wir sind gespannt. Fahrt schön vorsichtig, lasst euch vom Wind tragen und kommt nicht vom Kurs ab… Wir warten hier in Europa auch dich und die Bohnen.
2018.04.12 – 13 Wer nach Abenteuer sucht…. / Auf hoher See
Wir haben wieder ein Lebenszeichen von unserem Guido… Letzte Woche ist Guido auf das Segelboot gestiegen, um sich mit den Kakaobohnen Richtung Europa wehen zu lassen. Das hat auch erstmal ganz gut geklappt. Am ersten Segel-Tag gab es schönes Wetter, ruhige See und der Wind hat sie weit getragen.
Aber wer Abenteuer sucht, der darf sich nicht wundern, wenn einen dieses auch findet. Plötzlich gab es an Bord einen lauten Knall, während Guido in seiner Kajüte lag und las. Danach hektisches Treiben auf dem Schiff, das Segel wurde eingeholt und die Mannschaft lief umher. Das Schiff war manövrierunfähig – auf offener See… Sie trieben einfach so dahin.
Nach einer Weile wurde dann endlich das Problem gefunden. Ein Teil der Steuereinheit war kaputtgegangen, sodass sich das Boot nur noch sehr schwer lenken ließ. Der Skipper schaute nach, ob er das Problem irgendwie richten konnte. Aber leider war hier nichts mehr zu retten. Manövrierunfähig auf dem Atlantik zu treiben war nicht wirkliche eine Option. Daher musste das Boot wieder Kurs nehmen auf Cartagena. Der Autopilot war auch hinüber, sodass rund um die Uhr jemand am Ruder stehen musste und der Gegenwind erschwerte die ganze Situation zusätzlich. Einen Tag später und sie hätten die Seenotrettung benachrichtigen müssen.
Glück im Unglück, denn wenn der Steuerschaden bei hohem Seegang passiert wäre, kann man sich leicht ausmalen, was die Folgen gewesen wären…
Im Hafen angekommen wurde gleich ein Techniker geholt, in der Hoffnung, dass es zügig wieder losgehen kann. Aber auch dieser Wind wurde Guido schnell aus den Segeln genommen. Reparaturzeit mindestens zwei Wochen…
So lange könnte Guido aber nicht ausharren, da weitere Termine in Europa auf ihn warten. Auch ein anderes Segelboot war einfach nicht aufzutreiben.
Kaum Kleidung dabei, kein Handy (da dieses auf dem Schiff ohnehin nicht funktioniert hätte), einen Haufen Gepäck in Form von Kakaobohnen & Fahrrad, keine Spanisch-Kenntnisse – erstmal ein Hotel suchen und überlegen. Nach langem Nachdenken und vielen Telefonaten war es klar – leider gibt es keine andere Option, außer in ein Flugzeug zu steigen und so nach Lissabon zu kommen.
Nach viel Aufregung, da auch noch fast eine Kakaobohnen-Taschen unterwegs abhanden gekommen wäre, ist Guido dann doch erschöpft in Lissabon angekommen.
Manchmal will das Schicksal eben nicht, dass alles so klappt, wie man es sich vorgestellt hat.
Aber nach dem Ganzen hin und her, sind wir einfach nur froh, dass Guido heile in Lissabon angekommen ist und auch die Kakaobohnen mitgekommen sind. Und auch er ist froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Denn mitten in der Nacht einsam auf dem Atlantik nur von Wasser umgeben zutreiben, gibt einem schon ein mulmiges Gefühl. Und ein Glück, dass sie nicht im Bermuda Dreieck gestrandet sind 😉
Nun ist er, mit Umwegen, dann doch auf seinem weiteren Weg durch Europa.
2018.04.15 Lissabon
Nachdem Guido gestern den Tag in Lissabon verbracht hat und ein wenig die Stadt und ihre zahlreichen Pflaster unsicher gemacht hat, ging es heute los nach Faro. Lissabon ist auf jeden Fall eine Reise wert, alleine schon der Architektur wegen. Und für die meisten wohl leichter zu erreichen als Cartagena…
Die erste Etappe in Europa ist also gestartet. Leider gleich mit regnerischem Wetter, aber immerhin warm. Dennoch ist Guido froh, wieder im Sattel sitzen zu dürfen – das liegt ihm einfach mehr als die unberechenbare See 😉
Er ist erst relativ spät in Faro angekommen, sodass es schon dunkel war.
Hier in Europa ist sein Team mit einem BMW Elektroauto aus Leipzig unterwegs und kann gleich mal testen, wie gut das Aufladen eines solchen Gefährts bei uns funktioniert.
Die Fahrt nach Faro war trotzdem sehr schön, denn sowohl Landschaft als auch Leute sind natürlich wieder was ganz Anderes – Eine komplette Abwechslung zum Südamerika-Programm.
Die nächsten Spannenden Etappen auf Guidos Reise durch Europa werden ein Treffen mit dem Kolumbianischen Botschafter in Madrid sein, sowie ein Besuch im Schokoladen Museum in Sevilla. Hier wurde der Kakao das erste Mal Aktenkundig in Europa.
In Faro wurden Guido und sein Team herzlich empfangen von den Rezeptionisten der Accor Hotelgruppe, die uns die Zimmer zur Verfügung stellen. Besonders gefreut hat uns der Name, unter dem wir registriert sind: „Chocolate Tour“.
2018.04.16 Süd-Portugal
Heute war Guido mit seinem Team an der Algarve unterwegs.
Strahlender Sonnenschein und bestes Wetter haben Sie begleitet, sodass Sie auch besonders schöne Bilder drehen konnten. Aber natürlich gilt es auch bei dieser Urlaubsstimmung Kilometer zu machen. Bei solch warmer, angenehmer Sonne und Luft macht es Guido besonders Spaß Rad zu fahren. Ansonsten war der Tag mal ruhiger – aber man brauch ja auch nicht immer Drama und Aufregung.
Morgen geht es nach Sevilla ins Schokoladen Museum und dann nach Malaga zum Übernachten.
2018.04.17 Süd-Spanien: wieder auf den Spuren der Schokolade
Heute war ein langer Tag auf den Spuren des Kakaohandels. Guido hat sich heute früh auf gemacht, um einen Zwischenstopp in Estepa in der Nähe von Sevilla einzulegen. Auf dem Weg ging es vorbei an herrlichen Orangen-Plantagen. Und da auch schon Erntezeit ist, konnte er es sich natürlich nicht verkneifen, ein paar zu mopsen.
In Estepa ist das Chocomundo, das größte Schokoladen Museum Europas. Antonio Rivero Ruiz wartetet schon, um Guido und seinem Team das Schokoladen Museum zu zeigen und die Geschichte des Kakaohandels zu erklären. In Sevilla wurde der Kakao das erste Mal aktenkundig. Guido konnte auch nachvollziehen, wer das erste Buch über Schokolade schrieb und wie die französische Übersetzung um die Welt ging und den Kakao und die Schokolade ihren Siegeszug brachte. Weiter ging es mit Verpackung, Zubehör und Utensilien, sowie den menschenunwürdigen Bedingungen unter denen der Kakao nach gebracht wurde. Das war alles ziemlich interessant und besonders auch, dass Dresden dabei auch eine große Rolle gespielt hat.
Ein Trikot mit Unterschrift geht natürlich auch ans Museum.
2018.04.17 Madrid (Tag 1)
Heute früh ist Guido nach Madrid aufgebrochen, der Weg war recht lang, darum ging es besonders früh los. An Olivenbäumen gesäumten Straßen entlang wurde die Landschaft Richtung Madrid immer flache – Auf der 700m hohen Hochebene hinein in die Metropole. Das Wetter zeige sich wieder von seiner guten Seite mit Sonnenschein und warmen Temperaturen. Nur der Gegenwind pustete Guido etwas um die Ohren.
Micha und Cova aus seinem Team sind schonmal mit dem voll-elektronischen I3 von BMW aus Leipzig nach Madrid vorgefahren, um alles für die Treffen mit dem Kolumbianischen und dem Ecuadorianischen Botschafter vorzubereiten.
Das Kamera-Team hingegen begleitet ihn weiter mit einem 235ex – ein Hybride-Auto von BMW, welches auch normal tanken kann. Mit ihm kann man auch gut im ländlichen Raum ohne Strom-Tankstellen unterwegs sein.
Auf Grund des langen Weges kamen Guido und der Rest seines Teams auch erst sehr spät am Abend an. Aber trotzdem hat er es sich nehmen lassen mit Marvin das nächtlich Madrid unsicher zu machen. Marvin hat heute seinen letzten Tag bei Guido, denn morgen geht es für ihn wieder ab nach Hause und zurück in die Schulen. Natürlich ist Guido super stolz, dass sein fünfzehnjähriger Sohn ihn so lange auf seiner Abenteuer-Reise mit Bravour begleiten konnte.
Die Reise nähert sich dem Ende. Das wird langsam spürbar. Schon am kommenden Sonntag, den 29. April wird er in Erfurt bei der Goldhelm Schokoladen Manufaktur ankommen. Natürlich werden wir ihm ab 15.30 Uhr einen gebührenden Empfang bereiten.
2018.04.19 Madrid (Tag 2)
Ein spannender und hoch offizieller Tag stand Guido bevor. In Madrid traf er heute sowohl den ecuadorianischen Botschafter, als auch den kolumbianischen Botschafter. Beide waren von dem Projekt begeistert und gaben positive Rückmeldungen zur Abenteuer-Schokoladen-Reise.
Danach ging es gleich weiter zu einem Treffen mit der Plattform ProColumbia und Journalisten, die sehr interessiert waren und das Team zur Idee und erfolgreichen Umsetzung gratulierten. Und Guido wurde zum Kolumbianer der Herzen ernannt. Mal sehen, ob noch eine passende Urkunde folgt 😉
Gegen 14.00 Uhr musste er dann aber auch schon die wunderschöne Stadt verlassen, um seinen weiteren Weg Richtung Valencia anzutreten.
Denn die Reise ist noch nicht zu Ende. Frankreich, mit Besuch in Monaco, Grenoble und Bern warten noch und dann ab nach Erfurt.
2018.04.20 Strecke machen!
An manchen Tagen wird auch einfach nur Rad gefahren, sowie heute. Das Motto des Tages war daher simpel: Strecke machen! Und so nahe wie möglich an Montpellier heran kommen. Dort werden Guido und sein Team von dem Institut empfangen, welches das Genom des Kakaos entschlüsselt hat.
Bald werden die Etappen dann wieder kürzer und es gibt noch mehr Abenteuer neben dem Radfahren.
Spät am Abend sind sie im Ibis Hotel der Accor Gruppe wieder sehr nett empfangen worden. Vielen Dank für die tatkräftig Unterstützung. Die Accor Gruppe hat auch ein Nachhaltigkeit-Programm auferlegt. Daher passt auch unsere Abenteuer Schokoladen Expedition zu ihnen.
2018.04.22 An der Côte d’Azur
Von Montpellier ging es heute nach Fréjus. Eine wunderschöne Strecke entlang am Mittelmeer immer Richtung Monaco. Die Sonne brennt Guido auf seinen Helm, aber bei solchem Wetter fährt er ja besonders gerne.
Heute hatte er seinen ersten Platten. Aber das Glück war ihm recht wohlgesonnen, da es nur noch zwei Kilometer bis zum Ziel waren. Also erstmal Laufen…
Auch morgen geht es wieder entlang am Meer… das wird wieder schön.
2018.04.23 Monaco
Die Strecke ging an der Küste der Glamouröse Cote d´Azur entlang, an spektakuläre gebauten Fahrradwege und Straßen. An den großen Städten wir Cannes und Nizza müsse er aufpassen, es gab viel Verkehr und jede Menge Bauarbeiten. Allerdings, erzählte Guido begeistert seinem Team über die Fahrt: „Ein Paradies für Radfahrer, Straßen von bester Qualität, die Wege sind auch gut geschildert…Es ist wirklich beindruckend wie man so ein umfangreiches Straßennetz in so einen guten Zustand halten kann. “
Die 90km hat er schnell Absolviert, und ist Pünktlich um 16:00 in Monaco, an der Place dÁrmes Guido war sogar schneller als das Film und Foto Team, die 10 Minuten zur Termin in Monaco angekommen sind. Journalistin Krissinda Thomel von Monaco Info, die monegassische Fernsehübertragung und Offizielle Pressestelle, hat Guido interviewed. Das Lokale Filmteam hat auch die Kakaobohnen probiert, und waren von den geschmack begeistert – gar nicht so Bitter als erwartet!
Danach, konnten Guido und das Team, die Principauté de Monaco´s knappe 203 Hektaren entdecken. Monaco an sich ist eine einzige Sehenswürdigkeit, mit einer einzigartigen Architektur von modern und alt, und wird auch durch seine vielen Hochhäuser als das Manhattan des Mittelmeeres genannt. Mit einem Besuch an dem berühmten Casino von Monte-Carlo, den luxuriösen Hafen und einen Herrlichen Blick auf nicht nur Monte-Carlo, sondern auch aufs offene Meer ist den Tag vorbei.
P.S. Hurra an Novotel Monaco – das Auto konnte Vorort im Parkplatz über Nacht aufgeladen werden, ein sehr wichtigen Punkt da es morgen Richtung Grenoble geht…